Weiß ist er, große Beeren mit manchmal einem sehr strengen, arteigenen Geruch. Der weiße Muntok Pfeffer wird gern in Saucen oder mit hellem Fleisch verwendet, besitzt ein liebliches Bouquet mit einem subtilen Aroma. . Muntok Pfeffer war lange Zeit das Aushängeschild der europäischen Gewürzhändler. Er stammt von der Insel Bangka, und ist benannt nach dem Ausfuhrhafen Muntok.
In Indonesien sollen noch vor zwei Jahren 21.000 mt weißer Pfeffer produziert worden sein, 80 % davon auf Bangka, ca. 20 % stammen aus Kalimantan, einer Region auf der Nachbarinsel Borneo. 2016 sind nur noch 16.000 mt auf Bangka geerntet worden, 2017 redet man nur noch von 9.000 mt. Ein enormer Rückgang!
Die Pfefferplantagen von Bangka
Pfefferpflanzen auf Bangka sind nicht so widerstandsfähig wie auf Lampung. Während auf Lampung Pfefferpflanzen nach drei Jahren Wachstum den vollen Ernteertrag bringen, nehmen auf Bangka die Erträge schon wieder ab. Der wenig fruchtbare Boden zwingt die Bauern deshalb dazu, mehrere Parzellen zeitversetzt anzubauen.
Frühzeitig für Nachwuchs sorgen
Es müssen also rechtzeitig neue Pflanzen herangezüchtet werden, um jedes Jahr ernten zu können. Deshalb sind nur noch größere Pfefferplantagen rentabel: mit eigener Pflanzenzucht und mehreren Parzellen. Unser Bauer beschäftigt fünf Arbeiter auf seiner Pfefferplantage. Die Plantage ist bestückt mit einem eigenen Brunnen, einem überdachten Trocknungshaus, einem Gewächshaus für Jungpflanzen und den Pools, in denen der geerntete Pfeffer gewässert wird.
In Muntok werden die vollreifen, roten Beeren geerntet und für Tage im Wasser gelagert. Dabei löst sich die äußere Pfefferhaut vom inneren weißen Pfefferkern. Im Anschluss wird der Pfeffer von Strünken und Häutchen gereinigt und getrocknet.
Typisch für den Muntok Pfeffer ist der „Kuhstall“ Geruch, der etwas modrige Geruch. Niemand weiß genau, woher das kommt. Die einen vermuten, das läge an der Qualität des Wassers. Denn nicht jeder Bauer – so wie unser Bauer – hat Pools mit fließendem Wasser. Häufig genug wird Muntok Pfeffer auch in kleinen Becken mit stehendem Wasser oder Teichen gewässert und nimmt dort wahrscheinlich den Geruch von Kuhstall an. Die anderen vermuten, die Ursache sei eine enzymatische Reaktion des noch nicht voll ausgereiften grünen Pfefferkorns, das gewässert wird.
Farm in Muntok/Bangka/Quelle: H.Heine
Die europäische Lebensmittelindustrie jedenfalls stellt der arteigene Geruch des Muntok Pfeffers manchmal vor Probleme: denn der sogenannte Kuhstallgeruch ist in verarbeiteten Produkten, wie Mayonnaisen, heller Wurst oder in Marinaden unerwünscht. In diesem Fall wird häufig auf andere Ursprünge wie Kalimantan oder Vietnam ausgewichen.
Neben Pflanzenkrankheiten führte im Jahre 2000 der niedrige Pfefferpreis dazu, dass die Farmer nach anderen Einnahmequellen als ihre Pfeffergärten suchten. Peter Schwab, weitgereiste Koryphäe des europäischen Pfefferhandels, bestätigt das in seinem Buch “Nach längerem Nachdenken“: „Viele Bauern vernachlässigten ihre Pfefferfarmen oder gaben sie ganz auf, um sich der profitableren Zinn-Ausbeutung zu widmen.“
So auch unser Pfefferbauer, der vor zehn Jahren einen Teil seiner Pfeffer-Plantage rodete und zur Zinn-Mine umfunktionierte:
An dieser Stelle danken wir der Firma Pt. Putra Bali und CV Panem Baru für die Zeit und die Möglichkeit, Muntok-Bauern und die Verarbeitung kennenzulernen
Sollten Sie Fragen haben, wenden Sie sich gern an uns.
(Alle Angaben basieren auf eigenen Erfahrungen und Ansichten und sind ohne Obligo)