Unser Projekt Frauen-Dorfhilfe in Sri Lanka :

 

Das Frauenprojekt ist neu und spektakulär für Sri Lanka. Über 98 ausgewählte Frauen und zwei behinderte Männer  aus armen Verhältnissen in verschiedenen Dörfern wurden ausgesucht, um hieran teilzunehmen. Das Ziel:  armen Frauen ohne Chance auf einen Arbeitsplatz in den Städten,  in Heimarbeit eine Möglichkeit zu geben aus der Armutsfalle herauszukommen. Ohne dass Sie  Dörfer oder Familien verlassen müssen. Der Erfolg: Dankbarkeit und Selbstbewusstsein und ein Fonds für Bedürftige!

 

 

 

Der Partner vor Ort

 

Unser Partner sitzt im Delgoda, ungefähr 45 Minuten nord-westlich von Colombo, Sri Lanka. Ein junges Unternehmen, unter Führung unseres Freundes und Geschäftspartners Chathura. JAPC ist Exporteur und Verarbeiter von sri-lankesischen Gewürzen und wir sind der größte Kunde. Das sri-lankesische Unternehmen ist bestens mit Technik ausgestattet: einem Sonnentrockner, Zerkleinerer, Sortiermaschinen, Nachreinigungsmaschinen, Verpackungsanlagen. Ein mutiges, kleines Unternehmen, offen für europäische Ansprüche, sogar nach dem globalen Managementsystem für Lebensmittelsicherheit FSSC 22000 zertifiziert. JAPC beschäftigt ungefähr 40 Mitarbeiter, die morgens von einem Firmenbus von zu Hause abgeholt und abends wieder nach Hause gebracht werden. Jeder Mitarbeiter verfügt über ein eigenes Bank-Konto.

 

Die Idee

 

Unser gemeinsames Projekt der Frauen Dorfhilfe begann im Februar 2016. Nachdem Muskatblüte jahrelang maschinell von den Nüssen getrennt wurde, starteten wir mit einer Versuchsphase. Vier ausgewählte Familien durften – nach einem speziellen Training – in Heimarbeit die Muskatblüte händisch von den Nüssen trennen. Das Ergebnis: beeindruckend. Denn diese Ware war nicht nur frischer, sondern sondern auch viel größer als die mechanisch bearbeitete. Nachdem es Probleme gab, ausreichend Arbeiter für die Handarbeit nach Delgoda – in die Verarbeitung – zu bekommen, wurden Handzettel in den umliegenden Dörfern verteilt: gesucht wurden gezielt arbeitslose, niedrig ausgebildete, arme oder in nicht in stabilen Familien lebende Frauen, die von zu Hause aus arbeiten möchten. Diese Kampagne stieß auf übergroße Resonanz: schon nach einer Woche waren alle gesuchten Arbeitsplätze vergeben.

 

 

 

 

Die Teams

 

Um diese Mitarbeiterinnen zu führen wurden Gruppen von drei bis sieben Personen gebildet, derzeit sind es 26 Teams. Jede Gruppe hat eine Verantwortliche, die Qualität und Zeitplan im Auge behält. Qualitätsmanager des Unternehmens besuchen regelmäßig die Gruppen, um den Kontakt aufrechtzuhalten.

Die Frauen, die für das Projekt eingestellt wurden, bekamen ein Hygienetraining und wurden angelernt. Es wurde ihnen erklärt, wie die Ware behandelt werden muss, wie die Lagerung erfolgt und wie die verbleibenden Muskatnüsse sortiert werden.

 

Der Ablauf

 

Morgens werden die Produkte zur Bearbeitung in das Dorf gebracht und von einem Sammelplatz von den Frauen abgeholt. Noch am frühen Nachmittag vor drei Uhr, sind die Muskatblüten dann sortiert und werden abgeholt. Qualität und Mengen werden dabei von den Supervisors kontrolliert und protokolliert. Gibt es große Abweichungen zwischen der gelieferten Frischware und der abgegeben Fertigware, erfolgen Nachschulungen. Anschließend wird die Muskatblüte in der modernen Fabrik von Delgoda gereinigt.

 
TUC TUC Verladung
Weil die Arbeit zu den Arbeiterinnen kommt und nicht umgekehrt, hat dieses Projekt viele Vorteile für alle Beteiligte: da es in den Dörfern keine Arbeit gibt, können jetzt selbst Frauen, die nicht mobil sind und kein Geld für den Bus haben, beschäftigt werden – während ihre Kinder zur Schule gehen, denn in Sri Lanka gibt es eine allgemeine Schulpflicht bis zum 15. Lebensjahr. Die Frauen bekommen ihr Geld wöchentlich und können so zur Grundversorgung der Familie beitragen. Sie tragen maßgeblich zum Familieneinkommen bei, manchmal verdoppeln sie es sogar. Das macht sie stolz und selbstbewusst. Eine Umfrage hat jetzt ergeben: alle wünschen sich, dass das Projekt fortgesetzt wird.

 

Frauen-Dorfhilfe Fonds

 

Nachdem Chathura und wir feststellten, dass die Muskatblüte sehr viel besser ist durch das neue Produktionsverfahren, erklärte AKO sich bereit einen Aufpreis auf die Ware zu zahlen. Von diesem Aufpreis wurde ein Fonds einge-richtet für bedürftige Familien, die in unserem Projekt arbeiten. Geplant ist u.a. diesen Familien Hilfe für Schulbücher, Schulsachen und Englisch-Unterricht ihrer Kinder zu geben. Auch ein Hilfsprojekt für Ältere oder Behinderte einzurichten ist geplant, um zum Beispiel Rollstühle oder Medizin zu spenden.

 

Bio Bauern mit Olaf

 

 

Ein paar Beispiele

 

P. Priyanthi Dammika ist ihr Name und sie ist Hausfrau. Ihr Mann, P.A. Udayasiri, 48 Jahre, war Koch. Durch einen Arbeitsunfall verlor er vor einigen Monaten zwei Zehen.
Einige Zeit vorher, war Priyanthi als Hausmädchen im Mittleren Osten gegangen, um etwas zu ihrem Lebensunterhalt beizutragen. Nachdem sie dort vier Jahre gearbeitet hatte, konnten sie sich ihr Haus in dem Dorf bauen. Es ist ein schönes, einfaches Haus. Aber es hat nur einen Raum und eine Küche. Kein Platz zum Lernen für die Kinder.

 

Familie vor Haus

 

Priyanthi Dammika ist eine couragierte und fleißige Mutter von fünf Kindern, drei Jungen im Alter von 9, 12 und 14 Jahren und zwei Mädchen, 3 und 22 Jahre alt. Als ihr Mann den Unfall hatte, war sie am Ende. Sie wusste nicht wie sie ihre Familie über Wasser halten sollten. Der kleine Garten um das Haus gab ihr zwar alles Lebensnotwenige zum Essen, aber mehr auch nicht. Das Frauen-Dorfhilfe Programm kam für sie gerade zur richtigen Zeit. Auch ihr Mann kann jetzt – trotz Behinderung – zu Hause mithelfen.

 

Priyanthi

 

Die Muskatblüte hat ihnen damit eine Lebensgrundlage gegeben. Mehr noch: nachdem JAPC Priyanthi kennengelernt hatte, half man mit Kleidung und anderen Unterstützungen.

 

Frau mit Kindern vor Hauswand

 

W.K.A. Chandralatha Menike ist 41 Jahre alt. Vor zwei Jahren ist sie von ihrem Mann verlassen worden, die gemeinsamen fünf Kinder blieben bei ihr.

Um sich und ihre kleine Familie über Wasser zu halten, musste sie verschiedene Arbeiten wie Haushalt oder Gartenarbeiten annehmen. Heute arbeitet Chandralatha im Frauen-Dorfhilfeprojekt: und weil sie auch gründlich und zuverlässig ist, wurde sie innerhalb kürzester Zeit zur Vorarbeiterin.
Das Projekt gibt Chandralatha eine Perspektive, Selbstbewusstsein und ist für sie existentiell.

 

(Alle Angaben basieren auf eigenen Erfahrungen und Ansichten und sind ohne Obligo)